Unser Verein

Wie fing alles an?

Irgendwann, in der Mitte der siebziger Jahre. Knapp zehn junge Männer aus Bösperde und Halingen. Man kannte sich und traf sich eher zufällig, mal hier, mal da. Unter Willi's Kastanie, auf dem Bauernmarkt in Kaunitz, auf Festivitäten in Bösperde oder in Halingen, irgendwo am Wasser beim Angeln und aber vor allem beim Dämmerschoppen sonntags abends im Gasthaus Dröge.

Es war der Start einer familienverbindenden Freundschaft.

Zwei von ihnen waren begeisterte Sportfischer und verstanden es, mit ihren herzerfrischenden Berichten über ihre Erlebnisse am Wasser die anderen dermaßen zu infizieren, daß es bald nur noch ein Thema gab:

"Fische und Wasser"

Wenn es dann mal zur Ausführung kam und richtig am Wasser geangelt wurde, gab es zwangsläufig mehr begeisterte Zuschauer als aktive Anglen Für beide Seiten ein unerträglicher Zustand, der schnellstens behoben werden mußte.
So kam es dann auch!
Nach intensiven Vorbereitungen im Frühjahr 1977 legten vier von ihnen im Kreishaus von Iserlohn die Fischereiprüfung ab.
Fortan waren alle gemeinsamen Aktivitäten irgendwie immer mit dem Thema Angelsport verbunden.

Der Dämmerschoppen bei Dröge wurde zu einem Angelstammtisch umfunktioniert. Die Frage, ob, und wenn ja, welchem Angelsportverein man sich anschließen wolle, wurde heftig diskutiert. Doch nach Abwägung aller Umstände kam nur eine einzige Lösung in Frage.

Und das war: Ein eigener Verein!

Die Gründe hierfür lagen ja klar auf der Hand. Jeder Ortsteil von Menden hatte seinen Angelverein. Nur Halingen und Bösperde nicht. Die Ruhr lag direkt vor der Haustür und ein Vereinslokal war ja auch schon da.

Nach der ersten konstituierenden Sitzung der »Angelsportfreunde Bösperde Halingen«, wie sie sich fortan nannten, war die Vereinsgründung eine beschlossene Sache. Angelfreund Jürgen Waldeck wurde zum ersten Vorsitzenden und Uwe Ortloff zum Schatzmeister gewählt. Angelfreund Dieter Möschl wurde Gewässerwart und Friedhelm Schlottmann übernahm das Amt des Geschäftsführers.
Als Satzung galt die des Verbandes Deutscher Sportfischer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Vorsitzender Jürgen Waldeck, Schatzmeister Uwe Ortloff, Gewässerwart Dieter Möschl und Geschäftsführer Friedhelm Schlottmann (Friedhelm ist heute noch im Amt)

 

Die frühen Jahre

 

Es war eine kleine Truppe, bei der nach wie vor die Freundschaft oberste Priorität hatte und höher angesiedelt war als verzehrende Vereinsarbeit. So ging es dann auch einige Monate recht ungezwungen zu. Alle Aktionen wurden nicht großartig organisiert und geplant, man traf sich ja eh sonntags abends bei Dröge, und da wurde alles besprochen! Besondere Aufmerksamkeit erregten die Angelsportfreunde durch ihre fröhliche Geselligkeit, mit der sie in Erscheinung traten. Und so blieb es nicht aus, daß sich immer mehr interessierte Angler um eine Mitgliedschaft in unserem Verein bewarben.

 

1982 zählte der Verein 12 Mitglieden

 

Alle hatten sich irgendwie eine Fischereierlaubnis für die Ruhr von Gelsenwasser besorgen können. Weitere Scheine für neu in den Verein drängende Mitglieder waren nicht so ohne weiteres zu bekommen. Hegemaßnahmen an der Ruhr konnten auch nicht durchgeführten werden, so daß die so nah liegende Ruhr dem jungen Verein bei der Suche nach einem Vereinsgewässer nichts nutzte.

Konnte die Fischereigenossenschaft Menden helfen?

 

Ein eigenes Gewässer?

 

Der Abbabach im Nordwestende des Stadtgebietes stand zur Verpachtung an.

War das die Lösung?

Die Geschäftsführer nahmen Kontakt auf.

Der Abbabach war zu haben. Aber - ohne Mitglied im Verband - war da nichts zu machen. Für die Angelsportfreunde stellte das keine Hürde dar, im Gegenteil, es war ihnen schon seit längerem ein ehrliches Anliegen, sich dem Fischereiverband anzuschließen und hierdurch hatten sie einen aktuellen Anlaß, es endlich zu tun.

So geschah es dann auch!

Auf Antrag wurden sie 1982 in den »Verband Deutscher Sportfischer« aufgenommen. Alle Angelfreunde bekamen einen Verbandsausweis mit dem es ihnen möglich war, an den Gewässern des Landesverbandes ihrem Hobby zu frönen.

Kurz darauf war auch der Pachtvertrag vom Abbabach perfekt.

Nun endlich konnte der Verein Fischereierlaubnisscheine ausstellen und eigene Hegemaßnahmen durchführen. Sie hatten ein eigenes Gewässer. Die Freude hierüber währte nicht lange.

 

Der Abbabach war ein schmales Gewässer und teilweise Grenze zwischen Menden und Iserlohn. Die untere Fischereibehörde bestimmte, daß die der Fischereigenossenschaft Iserlohn geforderte Pacht sprengte den finanziellen Rahmen des jungen Vereins stand aber auch in keinem Verhältnis zur Brauchbarkeit des Baches für Angelsportzwecke. Der Pachtvertrag mit Menden wurde aufgelöst.

 

Das Problem war wieder da! Wo konnte man neuen Mitgliedern das Angeln anbieten? Diese wollten natürlich da angeln, wo die meisten des Vereins es schon taten, nämlich in der Ruhr in Halingen oder Bösperde. Und dies ging nur mit Erlaubnisscheinen von Gelsenwasser. Angelfreund Dieter Klatte hatte die richtige Connection und sicherte mit unermüdlicher Überredungskunst beim Unterzeichner der begehrten Scheine ein festes Kontingent für die Angelsportfreunde Bösperde Halingen zu. Dieses Spiel wiederholte sich Jahr für Jahr, immer dann, wenn neue Mitglieder in den Verein aufgenommen werden wollten.

Darüber hinaus gelang es dem Geschäftsführer Friedhelm Schlottmann, über die Fischereigenossenschaft Menden ein weiteres Kontingent dieser für den Verein so wichtigen Fischereierlaubnisscheine für das besagte Ruhrstück zu beschaffen. Zusammen ergab das eine Summe, mit der der Bedarf zunächst gedeckt war und die nahe Ruhr letztendlich doch noch so etwas wie ein Vereins-Gewässer wurde.

 

Es entwickelt sich!

 

1984 zählte der Verein bereits 23 aktive Mitglieder. Alle waren im Besitz des Verbandsausweises vom VDSF und hatten eine Fischereierlaubnis für die Ruhr. Gefischt wurde nicht nur an der Ruhr, sondern auch in allen fischbaren Gewässern der nahen Umgebung.

Vor allem aber an der Sorpe- und der Möhnetalsperre.

Ein besonderer Tag in jedem Angeljahr war der Tag des Pokalangelns. An diesem Tag nämlich kamen nach dem Fischen alle Familienmitglieder der Angler zusammen, um an der Siegerehrung teilzuhaben.

Mal war dies bei Willi unter der Kastanie, mal bei Jürgen am Teich, doch meistens bei Peter auf der Wiese. In geselliger Runde ging es dann bis spät in den Abend. So ist es auch heute noch!

 

Schönes wird Tradition

 

Eine besondere Vorliebe des ersten Vorsitzenden Jürgen Waldeck für die dänische Inselwelt zieht die Angelfreunde in mehr oder minder großen Gruppen jährlich zum Dorschfischen nach Langeland. Hier gibt es nicht nur reichliche Beute, sondern auch viel Vergnügen beim abendlichen Hüttenleben.

Eine weitere Tradition, die in dieser Gründerzeit entstand und bis heute beibehalten wird, ist der jährlich stattfindende Vereinsausflug, der nicht immer etwas mit dem Angelsport zu tun haben muss und schon viele freundschaftliche Bande geknüpft hat.

So zum Beispiel der erste Ausflug, den unser Angelfreund Otto Mudder Ostfriese durch und durch - zum Großen Meer organisierte, und der Anfang einer engen Beziehung zwischen den Freunden aus Wirdum und den Angelsportfreunden aus Menden wurde.

Viele Unternehmungen dieser ersten Jahre: Umweltaktionen, regelmäßiges Gemeinschaftsfischen, schöne Angelfahrten, Weihnachtsfeier, Winterwanderung und vieles mehr sind inzwischen fester Bestandteil im heutigen Vereinsleben.

 

Es werden mehr!

 

1990 zählt der Verein schon 31 aktive Angler, davon fünf Jugendliche. Die Angelfreunde Dieter Klatte und Peter Graven haben inzwischen den Gewässerlehrgang absolviert und werden von der unteren Fischereibehörde zu Fischereiaufsehern bestellt. Die Regentschaft des ersten Vorsitzenden Jürgen Waldeck endet 1995 nach 18 Jahren.

Seine Nachfolge tritt der bis dahin zweite Vorsitzende Gerfried Vorhoff an. Angelfreund Gerfried gibt dieses Amt 1998 an den Angelfreund Otto Mudder weiter, um sich danach intensiv mit der Jugendarbeit zu befassen.

 

1996, anlässlich der Feier 900 Jahre Halingen stellten sich die Angelsportfreunde erstmals einer großen Öffentlichkeit vor. Die Demonstration von historischen Angelgeräten und der Verkauf frischer Fischgerichte wurden begeistert aufgenommen. Auch diese Veranstaltung und andere, ähnliche Maßnahmen hiernach waren der Auslöser einer neuen Welle von Vereinsbeitritten, so dass der heutige Verein zu einer stattlichen Truppe angewachsen ist.

 

Als jüngste positive Entwicklung sei die Bildung einer neuen Jugendgruppe hervorzuheben, die noch in einem nachfolgenden, separaten Aufsatz geschildert wird.

Alle Aktionen des Vereins in dieser kleinen Chronik auch nur anreißen zu wollen, würde den Rahmen dieser Schrift sprengen. Aber eines soll gesagt sein: Alle zusammen genommen haben sie wesentlich dazu beigetragen, das Wurzelwerk aus Freundschaft, Geselligkeit und Angelsport in dieser Gruppe zu festigen.

 

Liebe Angelfreunde, so sieht die Geschichte unseres Vereins aus!

 

Der gesamte Inhalt stammt aus der Festzeitschrift zur Jubiläumsveranstaltung der Angelsportfreunde Bösperde Halingen im November 2002.